Donnerstag, März 08, 2007

Wild, wild Tassie


Der Sommer ist hier vorrüber und so langsam verspüren wir ein immer stärker zu unterdrückendes Bedürfnis uns niederzulassen. Die letzten vier Wochen in Tasmanien waren ein vorerst wunderschöner Abschluss unserer Tour durch Australien - entlang dem Highway 1. Wie gesagt führte uns ein Abstecher vom Highway 1 über eine elfstündige Schiffsfahrt nach Tasmanien. In vier Wochen sind wir einmal rund um die Insel gefahren und haben für unsere Verhältnisse recht viel unternommen. Das heisst genauer gesagt, wir sind vielwandern gegangen und waren seit Monaten mal wieder tanzen. Die im letzten Eintrag erwähnte Trance-Party war zwar unglaublich schön gelegen - nach ewig langen off-road fahren durch Mini-Dörfer und über Weiden musste man das letzte Stück entweder im Jeep-Shuttle fahren oder ca. 20 Minuten einen schweißtreibenden, steilen Waldweg hochkraxeln, um dann auf einer Weide den Dancefloor mit 360° Natur-Berge-Wälder-Panorama zu erreichen. Naja, die Sicht und die Deko waren das beste an der Party.
Danach ging es auf die Tasman Peninsula und nach Bruny Island, welche unter anderem für ihre großen Austern berühmt ist. Ich glaube das war auf lange Sicht hin das letzte Mal, dass sich Peter an Austern übergessen hat und zudem auch noch umsonst! Mit einem Austernmesser - an dieser Stelle dank an Fridos Schweizer Heidi-Taschenmesser - bewaffnet kann man am Uferrand so viel essen wie man kann. Ich persönlich hasse Austern - außer sie sind ordentlich durchgebraten und in Tomatensauce ertränkt. (sorry an alle Feinschmecker)
Von den Inseln ging es dann weiter in den Süden Tasmaniens bis zum südlichsten Ende der Insel. Wenn man zwei Stunden wandert kommt man an diese Spitze und kann auf der einen Seite Neuseeland und auf der anderen Argentinien zuwinken. So nah dem Südpol waren wir noch nie.
Die Ostküste weiter hoch waren unsere nächsten Stationen Wineglass Bay und die Bay of Fires, wobei die Bay of fires der mit Abstand schönste Strand unserer gesamten Reise war. Türkis farbenes Wasser, sanft und nicht zu kalt, weißer, feiner Sand und strahlend blauer Himmel mit ein paar Wölkchen und hinter den Dünen ein halbschattiges Plätzchen zum campen - einfach ein perfekt schöner Ort. So schön, dass wir dort etwas länger als ursprünglich gedacht an Strand und Lagerfeuer zugebracht haben.
Da aber Tasmanien nun mal auch für seine zahlreichen Wanderwege bekannt ist, haben wir diese wunderschöne Bucht verlassen um den Cradle Mountain mit seinen 1200m zu besteigen. Wie immer nicht ordentlich ausgerüstet - weder haben wir Wanderschuhe, noch Regenjacken oder Mützen - sind wir den ca. 20 km langen Track bei grauem Himmel losgelaufen. Jedoch mussten wir kurz vor der Gipfelbesteigung einmal kurz umdrehen, da uns ein Regen-Nebel-Sturm überrascht hat, doch glücklicherweise war die letzte Notunterkunft nicht allzu weit entfernt. Im zweiten Anlauf haben wir dann den Gipfel erkraxelt - es war wirklich anstrengende und gefährliche Kraxelei über die Felsen - und natürlich nichts gesehen, da sich der Nebel noch nicht verzogen hatte. Egal, wir waren oben.
Nach ein paar Tagen chillen am Lake Barrington ging es dann letzten Sonntag wieder zurück mit der Fähre nach Melbourne. Und da sitzen wir nun - total pleite und auf Jobsuche. Glücklicherweise konnten wir am Montag bei Jytte, einer Freundin von Peter, für die nächsten vier Wochen zur Untermiete einziehen.

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